Im Rahmen des Faches Mensch und
Umwelt in der 4. Klasse wird das Thema Kinderarbeit besprochen. Dabei sollen
verschiedene Aspekte unter den Stichworten Kinderarbeit in der Schweiz, früher
und heute, Kinderarbeit in der Dritten Welt und Kinderarbeit und Kinderrechte
diskutiert und bearbeitet werden.
Bezug Zielbereiche Medienbildung
Es wird angestrebt, die Zielbereiche der Medienbildung in den Lektionen
jeweils bewusst einzubauen. Die exemplarisch erarbeiteten Sequenzen werden neben
den Ebenen Lehrplan, M&U - Bezug auch in den Zielbereichen Medienbildung
gespiegelt. Nachfolgend die protokollarische Erfassung der drei bearbeiteten
Aspekte.
Anhand der nachfolgenden Unterrichtseinheiten wird exemplarisch die Auseinandersetzung mit der Medienbildung aufgezeigt:
2.1 Beispiel Kinderarbeit in der Dritten Welt
Kulturtechnik
Mittels einer Fotoserie werden kulturtechnische Aspekte ausgeleuchtet. Eine
stufengerechte Fragestellung hilft dabei, die mediensprachlichen Grundlagen zu
üben. Beispiel für Fragen: Warum schwarz-/weiss–Fotos?
Wahrnehmungs- und Wirklichkeitsbezug
Die Förderung der differenzierten Wahrnehmung ist in diesem Zielbereich
prioritär. Ausserdem wird die Wirklichkeit kritisch reflektiert. Warum zeigen
diese Bilder genau das? Es werden Texte verfasst, um die Wahrnehmung gemeinsam
zu reflektieren.
2.2 Beispiel Kinderarbeit in der Schweiz
Mediennutzung
Das gezeigte Video wird auf dessen Wirkung auf individueller und
gesellschaftlicher Ebene reflektiert. Mittels schriftlichem Festhalten der
Ergebnisse wird zusätzlich eine Reflexion über Inhalte möglich.
Kulturtechnik
Der Unterschied Fotos/Bewegte Bilder ist hier der Ansatz zur Auseinandersetzung.
Voraussetzungen sind mediensprachliche Kompetenzen, die auf dieser Stufe nicht
unbedingt vorausgesetzt werden können und daher vorher aufgebaut worden sind.
Wahrnehmung und Wirklichkeitsbezug
Was siehst du? Diese Frage behält auch in diesem Teil der Sequenz seine
Wichtigkeit. Die Visionierung der Beitrages und eine vorgesehene Bearbeitung in
Kleingruppen bietet zudem die Möglichkeit einer kritischen Reflexion der
Wirklichkeit.
Kommunikations-und Kooperationsfähigkeit
Dieser Ansatz im Rahmen der Besprechung des Videos bedeutet medienpädagogisch
eine Reflexion über die Wahl und Nutzung des angewendeten Mediums.
2.3 Beispiel Kinderrechte
Orientierungswissen
Orientierungswissen im Rahmen dieses Teils der Medienbildung ist Voraussetzung
für die weitere Bearbeitung der Zielbereiche. Da dies nicht vorausgesetzt
werden kann, ist es an der Lehrperson, dieses Orientierungswissen abzufragen,
resp. im Rahmen der verschiedenen Fächer aufzubauen. Zum Orientierungswissen
gehören die elementaren Grundlagen der PC- Handhabung (Merz 2004, Medienbildung
in der Volkschule).
Kommunikations-und Kooperationsfähigkeit
Im Umgang mit dem PC lernen die Kinder nicht nur technische Kompetenz. Es wird
auch gleichzeitg kulturelle, soziale und reflexive Kompetenz vermittelt. Im
Rahmen der Gruppenarbeit steigern sie die Kooperationsfähigkeit.
Mediengestaltung – und Medieneinsatz
Stufengerecht können in der 4. Klasse
erste Versuche in der Gestaltung und im Einsatz des PC erarbeitet werden. Dabei
ist aber ratsam, auf die sorgfältige Einführung des Mediums zu achten, um
Kinder nicht zu benachteiligen, die zu Hause keine Erfahrung sammeln können.
Sie sollen in der Lage sein, Anliegen und Ideen zu artikulieren oder bei
Präsentationen andere Formen der Kommunikation anzuwenden.
Informationskompetenz und Lernreflexion
Im Rahmen des Themas ist die Informationsbeschaffung sehr wichtig. Dabei ist aber auf die Vielfältigkeit zu achten. Die Fülle der Medienprodukte und Medienträger erfordert eine Stärkung der Lernreflexion. Internet wird als Quelle stufengerecht eingeführt. Insbesondere sind Fragen wie
- Welche Information ist
wichtig/unwichtig?
- Was ist glaubwürdig/richtig?
- Wie kann der Informationsgehalt einer Nachricht geprüft werden?
zentral. Im weiteren muss auch auf die Gefahren des Internets hingewiesen
werden. Hier drängt sich auch eine Zusammenarbeit mit den Eltern auf.
3. Skizze der Unterrichtssequenz "Kinderarbeit" (Schwerpunkt: Einsatz von Medien; die übrigen Elemente der Sequenz sind
hier nicht aufgeführt)
'Gast-Fach':
Klasse:
Zeitraum: |
M&U
4. Primar
12 Lektionen (mit vertieftem Medien- bezug) |
Voraussetzungen/Kontext:
Hauptziele:
Inhalt: |
Die SchülerInnen beschäftigten sich im letzten Schuljahr bereits mit verschiedenen Aspekten des Themas "Arbeit"; die Mädchen etwa begleiteten ihre Väter einen Tag lang an ihrem Arbeitsplatz. Die SchülerInnen lernen Eigentümlichkeiten verschiedener Medien kennen, indem sie sie z.B. vergleichen, sie sammeln Erfahrungen in Kommunikation und Kooperation und sie stellen Bezüge zwischen verschiedenen Lebenswelten her. Durch den Einsatz verschiedener Medien (nutzen und gestalten) erhalten die SchülerInnen aus verschiedenen Perspektiven Einblick in das Themenfeld "Kinderarbeit". |
||||||
Nr. |
Zeit |
Was/Wie |
Wer (Sozialform) |
Lernziele |
Medien |
||||
M&U-Bezug |
Bezug Medienbildung |
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1
|
4 Lektionen |
Bilder
emotional erfassen Bilder semantisch |
Gruppen- Klassengespräch Z. B. Gespräche, kurze Texte verfassen Gespräche, Texte verfassen, Lehrperson |
I+ G: Arbeitsweisen I + G: Arbeitsweisen
H + W : Zusammenhänge Wertvorstellungen |
Kulturtechnik Kulturtechnik, Wahrnehmungs- und Wirklichkeitsbezug " " |
Foto/Posterserie
(siehe zusätzlich separates Paper) |
|||
2
|
4 Lektionen |
Einordnung
des Videos
Gemeinsames Anschauen des Videos
Austausch und Notieren von Interessantem/ Wichtigem (Emotionales, Sachliches), Fragen formulieren (auch zum Medium)
Rückmeldungen aus den Kleingruppen/Diskussion in der ganzen Klasse (ein Element: Kinderrechte)
Schreiben eines Textes auf der Basis eines Inputs der Lehrperson (Schule und Kinder- arbeit/Vergleich von Lebenswelten) Exkursion Industrielehrpfad im Zürcher Oberland (Arbeitsblatt, SchülerInnen fotografieren)
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Lehrperson
alle
Kleingruppen
alle
Lehrperson/ einzeln
alle/Kleingruppen |
Orientierungswissen/ I+G, H+W, VGZ
Arbeitsweisen/ I+G,N+T, H+W, VGZ
Orientierungswissen, Arbeitsweisen, Zusammenhänge, Wertvorstellungen/ I+G, H+W, VGZ Arbeitsweisen, Zusammenhänge, Wertvorstellungen/ I+G, H+W, VGZ
Arbeitsweisen, Zusammenhänge, Wertvorstellungen/ I+G, H+W, VGZ alle Ziel-/Inhaltsein- heiten |
Mediennutzung/Infor-mationskompetenz/Kultur-techniken (Fotos/be-wegte Bilder) Wahrnehmung und Wirklichkeitsbezug/ Mediennutzung/-kritik
Wahrnehmung und Wirklichkeitsbezug, Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit, Informationskompetenz Wahrnehmung und Wirklichkeitsbezug, Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit, Kulturtechniken Informationskompetenz, Kulturtechniken, Mediengestaltung
Wahrnehmung und Wirklichkeitsbezug, Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit, Kulturtechniken, Medien- gestaltung und –nutzung, Lernreflexion |
Video Kinderarbeit in der Schweiz – Textil- industrie im Zürcher Oberland, 5' ("Kidz – das kecke |
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3
|
3 Lektionen |
Einsatz
von ICT als Recherchierinstrument
kurze Texte im PC nebeneinander festhalten zu Kinderarbeit, Kinderrechte, Clothes-Kodex. Vorhandene Bedingungen in den verschiedenen Bereichen festhalten. Vortrag vorbereiten. |
Dreiergruppen |
I+G, Zusammenhänge und Wertvorstellungen |
Kommunikations-und
Kooperationsfähigkeit |
Internet Datei
"Kinderarbeit" |
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X |
1 Lektion |
Abschlusslektion (ein Schwerpunkt: nochmals Reflexion Medien) |
alle/Kleingruppen |
alle Ziel-/ Inhaltseinheiten |
alle Zielbereiche |
Posterserie/Video/ |
Links zur Unterrichtssequenz:
Angaben zu Arbeitsmaterialien:
Weitere Skizzen
4.1 Visualisierter Denkprozess
(Der
Weg der Überprüfung von Ideen für Lektionselemente und deren
Umsetzung)