Autor: David McKee, Verlag: Sauerländer
Gestaltet von: Regula Fäs
Umfang: ca. 5 Lektionen für eine 3. Klasse
Abkürzungen:
PL=Plenum
GA=Gruppenarbeit
EA=Einzelarbeit
Lektionsaufbau |
Sozialform |
Material |
Geschichte vorlesen bis zur Stelle: "Erzähl keinen Quatsch, du Spatzenhirn!" schrie der Rote. "Die Nacht geht doch nicht, der Tag kommt!" Dann... (Siehe Textvorlage)
GA: Wie geht die Geschichte weiter? Gruppen sollen auch ein Bild (schnell) zu ihrem Schluss machen. (15 Min)
Die Gruppen stellen ihre Geschichten der Klasse vor. |
PL
GA
EA |
Text mit dem Anfang der Geschichte Pro Gruppe einen Text Blätter und Filzstifte Ev. Notizheft |
Gordischer Knoten Zwei Kinder werden rausgeschickt. Die andern bilden zuerst einen Kreis und halten sich die Hände. Ohne die Hände loszulassen gehen sie durcheinander, steigen über Arme, kriechen zwischen Beinen durch usw. und machen somit einen Knoten. Die Aufgabe der zwei Kinder ist es, diese Knoten wieder zu lösen. (20Min) Geschichte verschnitten verteilen Jedes Kind liest seinen Teil vor. (5Min) (Die Kinder brauchen ihre Ausschnitte wieder, um eine Bilderbuchseite zu gestalten.) Diskussion der Geschichte und sinnlosen Streitereien im Alltag. (15Min)
GA für nächste Stunde erklären Die Kinder werden in Gruppen eine Geschichte spielen, die ähnlich wie das Kinderbuch verläuft. (Streit, und dann merken beide Parteien, dass der andere auch Recht hat.) |
PL
GA |
Geschichte in Teile verschnitten
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Orchesterdirigent Die Kinder sitzen im Stuhlkreis. Eines wird gebeten, kurz vor die Türe zu gehen. Während es draussen ist, bestimmt die Klasse eine Kind zum "Dirigenten", der von seinem Platz aus pantomimisch bestimmte Musikinstrumente spielt (Querflöte, Geige, Trompete, Kontrabass, Gitarre...). Alle andern imitieren seine Bewegungen. Das herausgeschickte Kind wird in die Orchesterprobe hereingeholt, wenn die Klasse schon am Spielen ist. Es muss jetzt den Dirigenten herausfinden. Dazu muss es alle genau beobachten, um festzustellen, von wem der jeweilige Instrumentenwechsel ausgeht. Hat es den Dirigenten erkannt, geht dieser als nächster vor die Tür. (10Min) GA der letzten Stunde in Erinnerung rufen. Gruppen üben ca. 10 Min. Die Gruppen spielen ihre Produktionen vor. |
PL
GA
PL |
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Lied singen Ev. Geschichte nochmals vorlesen lassen. Jedes Kind soll zu seinem Textausschnitt eine "Bilderbuchseite" gestalten. Der Textausschnitt soll schön abgeschrieben werden und zum Bild gehängt werden. Die Kinder bekommen 2 Lektionen Zeit. |
PL
EA |
Zeichnungsmaterial |
Ev. Bilderbuch gemeinsam anschauen. Ev. direkte Rede besprechen |
PL |
"Du hast angefangen! – Nein, du!"
Es war einmal ein blauer Kerl, der lebte friedlich an der Westseite eines Berges, wo die Sonne untergeht. Und an der Ostseite, wo die Sonne aufgeht, da lebte ein roter Kerl.
Manchmal redetet die Kerle miteinander durch ein Loch im Berg. Aber gesehen haben sie sich nie.
Eines Abends rief der Blaue durch das Loch: "Siehst du, wie schön das ist? Die Sonne geht unter. Der Tag geht!"
Der Tag geht!" rief der Rote zurück. "Du willst wohl sagen, dass die Nacht kommt, du Schmarrer!"
Sag nicht Schmarrer zu mir, du Holzkopf!" fauchte der Blaue und war so sauer, dass er kaum schlafen konnte. Der rote Kerl ärgerte sich auch so sehr, dass er genauso schlecht schlief. Am nächsten Morgen war der Blaue nach einer so schlechten Nacht schrecklich grantig. Er schrie durch das Loch: "Wach auf, du Dummkopf, die Nacht geht!"
"Erzähl keinen Quatsch, du Spatzenhirn!" schrie der Rote. "Die Nacht geht doch nicht, der Tag kommt!" Dann...
"Du hast angefangen! – Nein, du!"
Es war einmal ein blauer Kerl, der lebte friedlich an der Westseite eines Berges, wo die Sonne untergeht. Und an der Ostseite, wo die Sonne aufgeht, da lebte ein roter Kerl.
Manchmal redeten die Kerle miteinander durch ein Loch im Berg. Aber gesehen haben sie sich nie.
Eines Abends rief der Blaue durch das Loch: "Siehst du, wie schön das ist? Die Sonne geht unter. Der Tag geht!"
"Der Tag geht!" rief der Rote zurück. "Du willst wohl sagen, dass die Nacht kommt, du Schmarrer!"
Sag nicht Schmarrer zu mir, du Holzkopf!" fauchte der Blaue und war so sauer, dass er kaum schlafen konnte. Der rote Kerl ärgerte sich auch so sehr, dass er genauso schlecht schlief. Am nächsten Morgen war der Blaue nach einer so schlechten Nacht schrecklich grantig. Er schrie durch das Loch: "Wach auf, du Dummkopf, die Nacht geht!"
"Erzähl keinen Quatsch, du Spatzenhirn!" schrie der Rote. "Die Nacht geht doch nicht, der Tag kommt!" Dann packte er einen Stein und warf ihn über den Berg.
"Daneben, du fetter Doofsack!" rief der blaue Kerl und warf einen grösseren Stein zurück. Er traf auch nicht. "Ätsch, du haarige, langnasige Pfurzpflaume!" rief der Rote und warf einen Stein, der die Bergspitze abschlug.
"Du bist eine miese Flasche!" schrie der blaue Kerl und wuchtete einen Brocken, der wieder ein Stück vom Berg brach.
"Und du bist ein o-beiniger, labbriger Cornflake!" brüllte der rote Kerl.
Dieses Mal kickte er einen riesigen Felsbrocken.
Im Laufe des Tages wurden die Felsbrocken grösser und grösser und die Schimpfworte schlimmer und schlimmer. Den beiden Kerlen machte das nichts, aber der Berg, der war bald in Stücke geschlagen.
"Du überfressenes, hohlköpfiges, schielendes Monster!" schrie der blaue Kerl und warf noch einen Riesenbrocken.
"Du schrumpfhirniger, stinkiger, feiger Pudding!" schrie der rote Kerl und warf einen noch grösseren Brocken. Dieser Brocken zerschmetterte den Rest des Berges, und zum ersten Mal sahen sich die beiden Kerle. Das geschah gerade, als die Sonne unterging.
"Unglaublich", sagte der Blaue und liess den Felsbrocken fallen, den er werfen wollte.
"Die Nacht kommt. Du hast recht gehabt."
"Toll", staunte der Rote und liess seinen Brocken fallen. "Du hast recht, der Tag geht."
Die beiden Kerle trafen sich in der Mitte der Verwüstung, die sie angerichtet hatten und schauten zu, wie die Nacht kam und der Tag ging.
"Das hat Spass gemacht", grinste der blaue Kerl.
"Ja", kicherte der rote Kerl. "Nur schade um den Berg."